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Sievert Logistik rückt den Kraftfahrer-Beruf ins rechte Licht

Die Sievert Handel Transporte GmbH aus Lengerich hat einen Film produziert, der die positiven Aspekte des Kraftfahrer-Berufs hervorhebt. (Foto: sht)

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Die Kraftfahrer (v.l.) Torsten Sonnack, Willii Freese und Kenneth Fischer sind die Protagonisten des Films der sht. (Foto: sht)

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Der sht-Azubi Kenneth Fischer ist froh, einen Beruf mit guter Zukunftsperspektive zu erlernen. (Foto: sht)

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Rui Macedo, Geschäftsführer der sht. (Foto: sht)

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Vielen langjährigen Kraftfahrern bereitet ihr Beruf viel Freude: Auch nach Eintritt ins Rentenalter fahren sie freiwillig Touren mit dem Lkw. Einer von ihnen ist Willi Freese, der seit über 30 Jahren für die Sievert Logistik SE aus dem westfälischen Lengerich fährt. Der 68-Jährige ist deshalb auch einer der Hauptakteure in einem Film, den das Unternehmen produziert hat, um dem sonst eher schlechten Image des Kraftfahrer-Berufs entgegenzuwirken. Das Video soll dazu beitragen, dass die Beschäftigten eine angemessene Wertschätzung erfahren und wieder mehr Leute Gefallen an dem Beruf finden. Aufgekommen ist die Idee vor dem Hintergrund des Fahrermangels, unter dem die Transportbranche seit Jahren leidet.

„Wir müssen viel deutlicher die Vorteile des Fahrerberufs hervorheben. Sonst legt der Fachkräftemangel unser Geschäft irgendwann komplett lahm“, sagt Rui Macedo, Geschäftsführer der sht. Während der Bedarf an Transporten derzeit steigt, sinkt die Zahl der Fahrer kontinuierlich. Künftig wird sich die Schere noch weiter öffnen. Einer Dekra-Studie zufolge werden mittelfristig jedes Jahr rund 30.000 Kraftfahrer in den Ruhestand verabschiedet, während nur 10.000 neue nachrücken. Eine Ausbildung in diesem Beruf haben 2017 in Deutschland gerade einmal 3.609 junge Leute begonnen.

Macedo fasst die Ursache wie folgt zusammen: „Den Leuten fehlen einfach die Anreize, um Lkw-Fahrer zu werden.“ Allerdings ist der Job objektiv betrachtet besser als sein Ruf: Setzt man zum Beispiel das Einstiegsgehalt ins Verhältnis zu den geforderten Qualifikationen, steht der Berufsanfänger ziemlich gut da. Ein spezieller Schulabschluss wird als Zugangsvoraussetzung nicht gefordert. Überzeugen Kandidaten durch ihre Motivation und Persönlichkeit, bekommen sie auch ohne Hauptschulabschluss einen Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag. Macedo: „Das größte Problem ist das schlechte Image des Berufs.“

Genau da setzt der Film der sht an. Drei begeisterte Kraftfahrer unterschiedlicher Altersklassen beschreiben darin authentisch, warum sie sich für diesen Beruf entschieden haben. Neben dem Rentner kommen ein Azubi und ein erfahrener Fahrer zu Wort. Für alle ein wesentliches Argument ist die Sicherheit, die ihnen der Job mit Blick auf die Zukunft gibt: Ein guter Kraftfahrer müsse keine Angst vor Arbeitslosigkeit haben. Weitere positive Aspekte sind die Abwechslung, die die Tätigkeit täglich bringt, sowie der kameradschaftliche Umgang der Kraftfahrer untereinander. Die Aussagen der drei Protagonisten werden untermalt von Szenen aus dem Kraftfahreralltag, zum Beispiel Fahrten über Land und auf der Autobahn, die Lkw-Wäsche und die Ladungssicherung.

Die sht will mit dem Film Aufmerksamkeit erzeugen und gute Stimmung verbreiten. „Wir werden das Video über viele verschiedene Kanäle verbreiten und hoffen, dass wir damit einen Wandel in Gang setzen können“, sagt Macedo. Mit dem Film allein ist es für die sht aber nicht getan. Das Unternehmen hat weitere Anreize geschaffen, um den Kraftfahrer-Beruf attraktiver zu machen. Zum Beispiel dürfen sich die meisten Angestellten aussuchen, ob sie Planen- oder Silofahrzeuge fahren und welche Marke ihre Zugmaschine hat. Darüber hinaus gibt es steuerfreie Sachzuwendungen, freiwillige Sozialleistungen sowie regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen. Aus Sicht von Macedo sind all dies auch Zeichen der Anerkennung. „Unsere Hauptaufgabe sehe ich darin, dass wir sowohl intern aber auch extern den Berufskraftfahrern eine deutlich höheren Wertschätzung zukommen lassen. Der Umgang von vielen Verladern mit unseren Mitarbeitern ist zum Teil respektlos."