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Sievert Logistik: Kunststoffgranulate statt Braunkohle

Die Sievert Logistik SE wird ihr Engagement für die Kunststoffindustrie weiter verstärken. Rückenwind hierfür erhielt der Logistikdienstleister jetzt auf der K-Messe in Düsseldorf, dem weltgrößten Branchentreff der Petrochemie. Dort zeigten zahlreiche Hersteller und Verarbeiter von Kunststoffen ihr Interesse an den von der sht vorgestellten Logistiklösungen. Das Unternehmen mit Hauptsitz im westfälischen Lengerich hat zudem die Entscheidung getroffen, seine Aktivitäten im Bereich der Braunkohletransporte einzustellen. Die frei werdenden Ressoucen sollen für Kunden genutzt werden, die einen Bedarf an komplexeren Logistiklösungen haben.

„Die Kunststoffindustrie fragt vor allem nach geschlossenen Logistikketten, die vom Hersteller des Grundproduktes bis zum verarbeitenden Betrieb reichen“, sagt sht-Geschäftsführer Rui Macedo, dessen Unternehmen in diesem Jahr erstmalig als Aussteller auf der K-Messe vertreten war. So sind die Unternehmen, mit denen die sht ins Gespräch gekommen ist, nicht nur am reinen Transport interessiert. Vielmehr fragen sie nach Dienstleistungen, die stärker in ihre Wertschöpfungskette integriert sind. Hierzu gehören beispielswiese das Silieren und Re-Silieren von Granulaten sowie die Lagerung, Kommissionierung und Etikettierung der Produkte.

Um der steigenden Nachfrage seitens der Kunststoffindustrie gerecht zu werden, wird die sht mit Beginn des kommenden Jahres über eine Million Euro in neues Equipment investieren. Hierdurch sollen vor allem die Möglichkeiten im Umgang mit petrochemischen Erzeugnissen erweitert werden. Auf die Erfahrung und das Knowhow des Logistikspezialisten setzen heute bereits zahlreiche Big Player aus der Kunststoffbranche. Zu den Bestandskunden der sht-Unternehmensgruppe zählen unter anderem die Rehau AG & Co., Vinmar Chemicals and Polymers B.V., Mito Polymers bvba/ltd und Sabic-Europe, einer der Marktführer in der Fertigung von Polyethylen, Polypropylen und anderen Hochleistungs-
Thermoplasten.

Weitere Ressourcen für die petrochemische Industrie verspricht sich die sht durch die Abkehr vom Braunkohletransport. In diesem Segment war das Unternehmen fast 40 Jahre lang aktiv. Zuletzt hatte die sht in diesem Bereich einen Umsatz von fünf Millionen Euro (2015) erwirtschaftet. „Wirtschaftlich und strategisch war es einfach nicht zielführend, diesen Weg weiterzugehen“, sagt Macedo. Durch die Einstellung der Braunkohletransporte stehen nun weitere Siloeinheiten zur Verfügung, die für die neue strategische Ausrichtung genutzt werden können.

„Wir verschieben derzeit unsere Ressourcen gezielt in Branchen, die Bedarf an komplexeren Logistikdienstleistungen haben“, ergänzt Macedo. Neben der Kunststoffindustrie gehören hierzu auch die Hersteller diverser Konsumgüter. Zudem werden weitere Logistikdienstleistungen entwickelt, die den spezifischen Anforderungen der Kunden entsprechen. Für Macedo nicht ganz uneigennützig: „Durch unsere zunehmende Diversifikation im Markt sowie den Ausbau unserer Value Added Services sind wir weniger abhängig von saisonalen Schwankungen. Diesen Weg werden wir fortsetzen.“